Frankfurt am Main gewinnt ‚Gender Award – Kommune mit Zukunft‘

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Frankfurt am Main gewinnt ‚Gender Award – Kommune mit Zukunft‘

Für die vorbildliche Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene wurde Frankfurt am Main am Montag, 11. Juni, im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin mit dem „Gender Award – Kommune mit Zukunft“ ausgezeichnet.

Der 2. Preis der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen wurde Frankfurts Frauendezernentin Rosemarie Heilig, der Leiterin des Gleichberechtigungsbüros Ulrike Jakob und der stellvertretenden Leiterin des Frauenreferates, Beate Herzog, überreicht für die kreative und strategische Gleichstellungsarbeit vor Ort, die gesellschaftliche Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern aufspüre und sich dafür stark mache, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. „Die ausgezeichneten Kommunen haben erkannt: Frauen machen Kommunen stark. Mit ihrer vorbildlichen Gleichstellungsarbeit legen die Kommunen die Grundlage dafür, dass Kommunalpolitik nicht mehr nur von Männern für Männer gemacht wird. Sondern dass Kommunalpolitik als gemeinsame Aufgabe aller begriffen wird. Denn nirgendwo sonst kann Politik Männer und Frauen so passgenau unterstützen, wie in den Kommunen“, so Schirmfrau und Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey.

Gender Award für mehr Gleichstellungsarbeit

„Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, diesen besonderen Preis entgegen zu nehmen“, sagte Heilig bei der Preisverleihung. „Seit Jahren setzen wir uns erfolgreich dafür ein, die Lebens- und Arbeitssituation von Frauen zu verbessern, und stehen durch unsere vielseitige Gleichstellungsarbeit an der Spitze des bundesweiten Genderrankings.“ Mit der Auszeichnung erhalte das besondere Engagement eine weitere Würdigung. „Wir machen die Stadt frauenpolitisch gerechter.“

Auch Personaldezernent Stefan Majer, der für das Gleichberechtigungsbüro die politische Verantwortung trägt, freut sich über die Auszeichnung, weiß aber auch: „Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen und geschlechtsspezifische Benachteiligungen abzubauen ist das Bohren dicker Bretter, das nur mit vereinten Kräften gelingen kann. Dieser Preis ist für mich auch ein Anlass, allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern für das bisher Erreichte zu danken und ein wunderbarer Ansporn, den Weg gemeinsam und konsequent fortzusetzen – gegen alle Gleichberechtigungsignoranten in Politik und Gesellschaft.“

In der Stadtverwaltung ist die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern durchgängiges Leitprinzip, das Führungskräfte bei allen Entscheidungen, die Auswirkungen auf die Beschäftigten haben können, zugrunde zu legen haben. Genderkompetenz ist ein grundsätzliches Anforderungsmerkmal bei der Ausschreibung von Führungspositionen. Bereits 44 Prozent der Leitungspositionen sind mit Frauen besetzt.

Frauenreferat setzt sich ein

Dass Frankfurt die Auszeichnung begründet verdient hat, zeigen auch die vielfältigen Maßnahmen und Projekte einer umfassenden und kontinuierlichen Gleichstellungsarbeit. Bereits seit 1989 gibt es ein aktives und gut ausgestattetes Frauenreferat, das heute mit elf Stellen für die Gleichberechtigung der Frankfurter Bürgerinnen arbeitet.

Arbeitsmarktprogramme für Frauen, mädchenspezifische Angebote, Gewaltschutz, Angebote für geflüchtete Frauen, Tagungen und Kampagnen zu aktuellen Themen wie „Armut ist eine Frau“, „Respekt stoppt Sexismus“ oder die zurzeit laufende Kampagne „Frauen.Macht.Politik.“ werden vom Frauenreferat initiiert und unterstützt.
In diesem Rahmen werden jährlich rund 30 frauenspezifisch tätige Institutionen mit rund zwei Millionen Euro gefördert.

In der Stadtverwaltung nimmt ein eigenständiges Gleichberechtigungsbüro mit sieben Gleichstellungsbeauftragten und zwei Mitarbeiterinnen Aufgaben und Rechte nach dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetz und dem Frauenförder- und Gleichstellungsplan wahr. Ämterübergreifend tragen Arbeits- und Projektgruppen zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und zum Abbau von geschlechterspezifischen Benachteiligungen bei. Auch gesellschaftlich relevante Themen wie zum Beispiel sexuelle Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz werden aufgegriffen und innerhalb der Stadtverwaltung thematisiert, Betroffene beraten und Führungskräfte geschult.

Auf Europäischer Ebene ist Frankfurt am Main ebenfalls Vorreiterin in Sachen Gleichstellung und seit 2012 Mitglied der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern. 2015 wurde der erste Frankfurter Aktionsplan Gleichstellung veröffentlicht mit den Schwerpunkten: Gleichstellung von Frauen und Männern sowie Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben; nachhaltige Eingliederung von jungen Menschen ins Erwerbsleben, die weder einen Arbeitsplatz haben noch eine schulische oder berufliche Ausbildung absolvieren.

Zum Preis

Der „Gender Award-Kommune mit Zukunft“ der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros in Deutschland wurde 2018 zum zweiten Mal verliehen. Neben verschiedenen Gleichstellungspreisen, gibt es keinen anderen Preis der die strategischen Konzepte der Kommunen für Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in dieser Form würdigt und in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Eine Jury, die sich aus Mitgliedern von frauenpolitisch aktiven Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltungen, Medienvertreterinnen und zwei Bundessprecherinnen zusammensetzt, nominiert anhand festgelegter Bewertungskriterien die fünf besten Kommunen. Aus diesem Kreis wird die Preisträgerin ermittelt.

Weitere Infos gibt es hier.

Red.: LLL/SR/www.frankfurt.de
Foto: pixabay

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