Die Kapverden: Inselperlen vor der Küste Afrikas

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Die Kapverden: Inselperlen vor der Küste Afrikas

Kristallklares Wasser, feine Sandstrände und seltene Meeresschildkröten: Wer den perfekten Ort zur Erholung sucht und überbevölkerte Urlaubsinseln meiden will, für den sind die Kapverdischen Inseln oder kurz Kapverden das ideale Urlaubsziel. Die Inselgruppe, die knapp 600 Kilometer vor der Westküste Afrikas liegt, gilt nach wie vor als Geheimtipp im Atlantik. Insgesamt umfassen die Kapverden 15 Inseln, von denen neun bewohnt sind. Die Hauptstadt Praia liegt auf der Insel Santiago, die zur Südgruppe der Kapverdischen Inseln gehört. Geoforscher haben herausgefunden, dass die im Süden gelegenen Inseln um einiges älter sind als die nordwestliche Inselgruppe, auf der sich mit dem Pico do Fogo der höchste Berg der Kapverden befindet. Urlauber bevorzugen die drei Inseln Sal, Boavista und Maio, weil diese durch aufgetürmten Saharasand mit den schönsten Stränden überzeugen können.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Die Kapverdischen Inseln bilden die perfekte Kulisse für einen gelungenen Strandurlaub. Geografisch betrachtet liegen sie in der Sahelzone, einer Savannenlandschaft. Die Temperaturen liegen rund und das Jahr bei 23 bis 26 Grad, was bei der trockenen Luft und einer leichten Meeresbrise auch für Touristen sehr angenehm ist. Dazu regnet es kaum – durchschnittlich an nicht mehr als zwei bis drei Tagen im Monat.

Spartanische Flora und seltene Fauna

Durch das wüstenartige Klima auf den Kapverden ist nur wenig Vegetation zu finden. Vor allem im Inneren der Inseln dominieren flache, kaktusähnliche Pflanzen, die an die große Trockenheit angepasst sind. An den Stränden stehen Palmen, die für das passende Südseeflair sorgen und eine fantastische Fotokulisse bilden. Ein Highlight für viele naturbegeisterte Urlauber sind die Mangrovensümpfe auf den Südinseln. Tierliebhaber kommen auf den Kapverden eher auf ihre Kosten. Auf der Ilhéu Raso zum Beispiel lebt die Rasolerche – und zwar nur dort! Forscher schätzen den Bestand auf 130 Vögel, damit zählt sie zu den seltensten Vögeln der Welt und gleichzeitig zu denen mit dem kleinsten Verbreitungsgebiet. Zudem gibt es zahlreiche weitere Vogelarten, die vor allem die Klippen auf den unbewohnten Inseln als Nistplätze nutzen, sowie Reptilien wie Geckos und Skinke. Besonders artenreich ist der Atlantik, der die Inseln umgibt. Das ganze Jahr über können Touristen Haie in den Korallenriffen entdecken, dazu gibt es jahreszeitenabhängige „Besucher“: Im Frühjahr liegen die Kapverden auf der Route der Buckelwale, von Juli bis etwa November kreuzen immer wieder Manta-Rochen und Walhaie die Inseln. Ein besonderes Schauspiel zeigt sich im Sommer und Frühherbst, wenn Meeresschildkröten auf der Insel Boa Vista ihre Eier ablegen.

Kleine Städte, großer Charme

Wer seinen Urlaub gerne mit Städtetrips verplant, der ist auf den Kapverden an der falschen Adresse – was aber nicht heißt, dass es hier nichts zu sehen gibt. Der kleine Ort Monte Largo, der in der Nähe des bereits erwähnten Pico de Fogo liegt, wartet mit schönen historischen Bauten und einer beeindruckenden Kirche auf. In der Hauptstadt Praia können Touristen das Nationalmuseum besichtigen oder dem historischen Fort aus dem Jahre 1826 einen Besuch abstatten. Das Rathaus mit dem dazugehörigen Rathausplatz ist ebenfalls schön anzusehen und einen Besuch wert. Gemütlich schlendern kann man in der ehemaligen Hauptstadt Cidade Velha, bei der vor allem das Fort Real de Sao Felipe hervorzuheben ist. Und wer noch immer nicht genug Stadtluft geschnuppert hat, für den bieten sich Ausflüge nach Mindelo auf der Insel São Vicente und Ribeira Grande de Santiago auf Santiago an. Letztere gehört mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Anreise

Wer seinen Urlaub auf den Kapverden verbringen will, muss auf jeden Fall seine eventuell vorhandene Flugangst überwinden. Die Inseln sind derzeit ausschließlich mit dem Flugzeug zu erreichen, weder vom afrikanischen, noch vom europäischen Kontinent sind Fährverbindungen vorhanden. Direktflüge von Deutschland sind dabei selten, meistens wird ein Zwischenstopp in Portugal eingelegt. Die Hauptflughäfen der Kapverden liegen auf den Inseln Sal und Santiago. Deutsche Urlauber benötigen einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate nach dem Rückreisetermin gültig ist, und ein Visum, das im Voraus bei der Botschaft der Republik Kap Verde oder bei der Einreise auf dem Flughafen beantragt werden kann.

Speis und Trank

Auf den Kapverdischen Inseln dominiert die kreolische Küche, die von viel Fisch und Gemüse geprägt ist. Meeresfrüchte gibt es in allen möglichen Variationen, sei es gegrillt, gebraten oder als Eintopf. Würde man nach dem Landesgericht der Kapverden fragen, so würde der Großteil der Bevölkerung vermutlich mit „Katchupa“ antworten. Dahinter verbirgt sich ein Eintopf auf der Grundlage von Mais und Bohnen, der je nach Preis mit Speck oder verschiedenen Fischsorten aufgewertet wird. Eine Sonderform ist der „Katchupa refogadu“, der zusätzlich Würstchen und ein Spiegelei enthält. Das Besondere: Katchupa wird oft als Frühstück deklariert. Einige der Kapverdischen Inseln dienen als Weinanbaugebiet. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich das einheimische „Strela“-Bier sowie der „Grogue“, ein Rum, der aus dem dortigen Zuckerrohr gewonnen wird.

Hygiene und Gesundheit

So empfehlenswert und fantastisch eine Reise auf die Kapverden auch ist, eines sollte man nicht vergessen: Wie viele afrikanische Länder gehören auch die Kapverden zur sogenannten „dritten Welt“. In den Hotels und größeren Orten wie der Hauptstadt Praia führt das in der Regel zu keinen Problemen, allerdings können die Hygienestandards mit den unseren nicht mithalten. Vor allem Leitungswasser sollte nicht zum Trinken oder Zähneputzen verwendet werden – lieber das kleine Geld in stilles Trinkwasser aus dem Supermarkt investieren. Ein kleiner Tipp: Überprüfen Sie, dass die Flasche noch original verschlossen ist. Ärzte empfehlen eine Impfung gegen Hepatitis A und B. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, welche Kosten übernommen werden – häufig richtet sich die Kostenübernahme nach den Empfehlungen des Bundesaußenministeriums.

Red.: LLL/SR
Foto: pixabay

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