Nur gut zwei Stunden von Frankfurt entfernt liegt eine Insel, die jedes Jahr zahlreiche Urlauber zum Entspannungs- oder Aktivurlaub anlockt: Sizilien. Als eine der zehn beliebtesten Mittelmeerinseln ist Sizilien ein Sinnbild für das Dolce Vita, Traumstrände und italienische Gaumenfreuden – doch die Insel hat noch weit mehr zu bieten.
Sizilien ist nicht nur die größte Insel Italiens, sondern mit gut 25.000 km² gleichzeitig die größte Insel im Mittelmeer. Südwestlich vor der berühmten Stiefelspitze gelegen, ist Sizilien der Überrest einer Landbrücke, die die Kontinente Afrika und Europa verband. Heute ist sie durch die Straße von Messina vom italienischen Festland getrennt.
Landschaftliche Besonderheiten
Mehr als 80% der Fläche Siziliens bestehen aus bergigem Gelände, ein Großteil der wenigen Ausnahmen befindet sich im Süden der Insel. Der höchste Berg Siziliens ist der Ätna, der gleichzeitig etwas ganz Besonderes ist, nämlich der größte und aktivste Vulkan in ganz Europa. Kleinere Versionen aktiver Vulkane, den Stromboli und den Vulcano, findet man auf den Liparischen Inseln, die vor der Nordostküste Siziliens liegen.
Der Salso ist der längste Fluss Siziliens, allerdings nicht der spektakulärste: Der Fluss Alcantara, der nur ein Drittel so lang ist wie der Salso, besticht durch seine außergewöhnliche Flussführung. Im Gole dell’Alcantara hat er tiefe Schluchten in die Lava des Ätna gegraben, die als beliebtes Ausflugsziel für Touristen dienen.
Obwohl es auf der Insel zahlreiche Stauseen gibt, verfügt Sizilien nur über einen einzigen natürlichen See: den Lago di Pergusa im Inselzentrum. Das Besondere ist, dass der See, der vulkanischen Ursprungs ist, eine kreisrunde Form hat.
Die meisten Besucher Siziliens werden von den rund 1000 km langen Küstenregionen angelockt. Im Norden und Osten der Insel dominieren Steilküsten, die gelegentlich von ruhigen Buchten und Sandstränden unterbrochen werden. Im Süden dominieren lange Strandabschnitte, die zum Entspannen einladen.
Charmante Städtchen und Welterbestätten
Weltstädte können Besucher auf Sizilien nicht erwarten, dafür kleinere Orte mit so viel Charme, dass sie sich nicht verstecken müssen. Die Hauptstadt Siziliens ist Palermo. Die früher durch die Mafia bekannte Stadt genießt heute ein weitaus besseres ansehen und lädt mit den beeindruckenden Palazzi und arabisch geprägten Kirchen, die oftmals durch prunkvolle Mosaike verziert sind, zum kulturellen Bummel ein. Und wer sich bereits einmal im Norden der Insel befindet, kann auch gleich einen Abstecher nach Segesta machen – hier befindet sich ein 2000 Jahre alter Tempel, spektakulär auf dem Monte Barbaro erbaut, der als Amphitheater diente. Die Überreste einer römischen Stadt säumen den Weg.
Ein weiterer Besuchermanget Siziliens befindet sich im Inland der Insel: Die Villa Romana del Casale ist eine alte römische Jagdvilla, die über 3500 m² Mosaik enthält, von denen ein Großteil extrem gut erhalten ist.
Auch weiter südlich verfügt Sizilien über zahlreiche sehenswerte Stätten. So finden sich im Valle di Noto im Südosten mehrere Orte, die 1963 bei einem Erdbeben fast vollständig zerstört, danach aber im spätbarocken Stil wieder aufgebaut wurden. Diese archäologische und architektonische Besonderheit sorgte dafür, dass viele von ihnen im Jahr 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurden.
Abgerundet wird das Kulturprogramm durch einen Spaziergang durch das Tal Agrigento, in dem zwischen den klassischen italienischen Olivenhainen antike Tempel aus gelbem Sandstein stehen. Der Blick auf das Meer ist von hier aus atemberaubend.
Werden Sie aktiv!
Wem es nach so viel Kultur nach etwas mehr Action steht, der kann zwischen vielen Möglichkeiten, Sizilien aktiv zu erkunden, wählen.
Um die eindrucksvolle Landschaft und Natur der Insel zu genießen, bieten sich Wanderungen oder geführte Bergtouren an. Diese variieren von leichter Bewegung wie einem Strandspaziergang bis hin zu Trekkingtouren auf den Ätna. Passendes Schuhwerk ist dabei Pflicht.
Ein wenig schneller, aber nicht weniger anstrengend ist es, die Insel per Fahrrad oder Mountainbike zu „erfahren“. Das kann in Eigenregie passieren, Besucher könnten sich aber auch einer geführten Mountainbiketour anschließen, die die besten Trails und schönsten Touren einschließt.
Ebenfalls geführte Touren werden auf dem Pferderücken angeboten – eine traditionelle Art, Sizilien zu entdecken. Erfahrene Reiter können auch Pferde für einen Ausritt „mieten“ und so ihre eigene Route bestimmen. Ein besonderes Highlight für Pferdeliebhaber ist der Naturpark im Nebrodi-Gebirge, in dem es sogar freilebende Pferde gibt.
Wie es sich für eine Insel gehört, werden auf Sizilien selbstverständlich auch Aktivitäten im oder auf dem Wasser angeboten. Ein besonderer Urlaubsspaß ist dabei das Tauchen oder Schnorcheln. Hierbei bietet sich besonders die Vulkaninsel Ustica an, die ca. 70 km vor Palermo liegt. Seit 1986 befindet sich hier ein Unterwasser-Naturschutzpark, sodass sich die Unterwasserfauna ungehindert ausbreiten konnte. Seltene Fische und andere Tiere lassen sich hier heute beobachten.
Urlauber, die doch lieber über der Wasseroberfläche bleiben, nutzen gerne die Möglichkeiten zum Surfen oder Windsurfen. Der warme Wind Scirocco, der von der Sahara herüberweht, sorgt im Sommer für ausreichend Wind. Auch das Frühjahr und der Herbst bieten sich für die windbedürftigen Sportarten an. Die beliebtesten Surfgebiete Siziliens liegen im Südosten der Insel.
Die beste Reisezeit
Die optimale Zeit für Ihre Sizilienreise hängt stark von Ihrem Reiseort und den geplanten Aktivitäten ab. Im Sommer kann es in den Tälern sehr heiß werden, weiter oben in den bergigen Regionen halten sich die Temperaturen meist um die 26°C. Dementsprechend wird es in den höheren Gebieten im Winter sehr kalt – da Schnee fast jedes Jahr garantiert ist, kann man hier sogar in den Skiurlaub fahren. In den Tälern bleibt es verhältnismäßig mild. Die meisten Urlauber ziehen die stabilen und warmen Temperaturen im Mai und Juni vor.
Weitere Informationen rund um Sizilien gibt es beispielsweise unter www.italia.it
Red.: LLL/SR
Foto © kevin_guillois/fotolia.com
Sabine Rippberger
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