Stadtbücherei Neu-Isenburg

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Stadtbücherei Neu-IsenburgWenn man die Räume der Stadtbibliothek Neu-Isenburg aus Richtung der Frankfurter Straße betritt, wähnt man sich nicht sofort in einer Bibliothek; denn eigentlich wirkt das Entree wie eine moderne Buchhandlung. Das ist gewollt, wie mir Jutta Duchmann, seit 1991 Leiterin der Stadtbibliothek Neu-Isenburg, erklärt. Der Eingangsbereich ist nach den Vorgaben des Bibliotheksteams von einem professionellen Ausstatter für Buchläden transparent und kundenfreundlich entworfen worden. Medieninseln begrüßen die Besucher mit aktueller Literatur zu brisanten Themen wie Klimawandel, Rechtsextremismus und anderes mehr. In dem immer noch in seiner Architektur aktuellen Zweckbau aus den 70igern findet man sich sehr gut zu Recht. Ein Lese- und Studienbereich für die Älteren und eine freundliche Lernwelt für Schüler, die gerne nach dem Unterricht die Bibliothek aufsuchen, um gemeinsam zu lernen oder sich einfach zum Klönen treffen, lockern die großzügig angeordneten Regalreihen auf.

Ab Oktober wird auch die erweiterte und mit einem riesigen Wandbild versehene Kinder- und Jugendabteilung wieder benutzbar sein. Erstaunlich fand ich, dass nach 19.00 Uhr, etwa gegen Ende des Gesprächs mit Jutta Duchmann, noch reger Publikumsverkehr auf den zwei Geschossen der Bücherei stattfand. Die Neu-Isenburger Stadtbibliothek wurde vom bundesweit erscheinenden BIX-Magazin (s.a. LLL 6/7 2013 „Was ist der BIX?“) als „Best Practice Library“ ausgezeichnet. Bildlich gesprochen ist die gesamte Einwohnerschaft Neu-Isenburgs drei mal im vergangenene Jahr durch die Bibliothek gelaufen. 2012 fand nach einer intensiven Planungsphase die notwendige Sanierung des Obergeschosses der Bibliothek statt. Es wurde großer Wert darauf gelegt, so Jutta Duchmann, den vorhandenen Bestand an Medien nach zeitgemäßen Bibliotheksmodellen zu präsentieren. Das Konzept, die Bibliothek zu einem öffentlichen Ort zum Lesen, Lernen und Kommunizieren weiter zu entwickeln, wurde durch die Lernwelt, gemütliche, mit schicken Designersesseln ausgestatteten Lese-Inseln und benutzerorientierten Präsentationselementen umgesetzt. Internetund Schreib-PCs, Onleihe = Medien zum Download, Datenbanken oder das klassische Rascheln einer Tageszeitung: hier findet man nahezu alle Medien und Informationen, um sich für Schule, Beruf und Alltag weiterzubilden und geistig fit zu halten. Für die ganz Innovativen hält die Bibliothek E-Book-Reader zum Kennenlernen bereit.

Jutta Duchmann betreibt ein regelrechtes Netzwerk von Kooperationen mit anderen Isenburger Einrichtungen. Wenn eine der vielen Veranstaltungen im Jahr den Rahmen der Bibliothek zu sprengen droht, hilft schon mal die nahegelegene Hugenottenhalle mit ihren großzügigen Räumlichkeiten aus; oder die Veranstaltung, wie z. B. die Aktion „Lesegarten“, findet auf dem großen Vorplatz statt. Ausgestattet mit farbenfrohen Sitzsäcken, gesponsert von den Stadtwerken Neu-Isenburg und der Kulturstiftung der Sparkasse Langen-Seligenstadt war sie eines der Highlights des Jahres.

Gut vernetzt ist Jutta Duchmann auch mit dem Freundeskreis der Stadtbibliothek Neu-Isenburg, der seit fast 20 Jahren mit seinen Mitgliedsbeiträgen und den Erlösen der Bücherbazare besondere Anschaffungen ermöglicht und wichtige Lobbyarbeit leistet. Zusammen mit der Vhs-Neu-Isenburg werden Literaturkurse und Einführungen ins Internet organisiert. In die Außenstelle Westend-Bibliothek, eine kombinierte Schul- und Stadtteilbibliothek, kommt der bekannte Literaturkritiker Dennis Scheck zur bundesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ „Sonntags um 11“ mit „Druckfrisch“.

Jutta Duchmann und Ihr Team haben durch ihren Einsatz auch den verdienten Erfolg und können sich nicht über mangelnden Zulauf beschweren: 800 Neuanmeldungen und 411.000 Ausleihen waren es allein im Jahr 2012.

Ein ganz besonderes Event hat die Bibliothek in Neu-Isenburg noch für das Jahr 2013 parat: die 6. Neu-Isenburger Literaturtage finden vom 15.-17. November statt. Menschen aus der Region Rhein-Main waren aufgerufen, im Rahmen eines Wettbewerbs Texte einzureichen, die sich mit dem Thema „Brücken“ befassen. Eine unabhängige Jury wird die aus ihrer Sicht besten Beiträge auswählen und in einer öffentlichen Veranstaltung zunächst anonym – vermischt mit Texten professioneller Autoren – vortragen. Bei Wein und Knabbereien darf das kundige Publikum raten, welcher Text von einem Bewerber oder einem bekannten Schriftsteller verfasst wurde.

Über weitere Veranstaltungen und Ausstellungen der Stadtbibliothek informiert man sich am besten auf der übersichtlichen Homepage „Treffpunkt Bibliothek“.
Ein wichtiges Anliegen, so Jutta Duchmann, sei, die Bibliothek als Ort zu begreifen, in dem alle unabhängig von kultureller oder sozialer Herkunft, Alter und Geschlecht ohne Konsumzwang Zeit verbringen können, wo man ohne sinnüberflutende Berieselung Denkanstöße erhält und die Neugier auf Inhalte und Ideen geweckt wird.

Foto: Stadtbücherei Neu-Isenburg

Leiterin: Jutta Duchmann
Einwohner: 36.664
Entleiher: 5.024
Besuche: 128.794
Öffnungsstunden/Woche: 33
Bestand: 70.544
davon eMedien 17.636
Entleihungen insgesamt: 408.980
Computer-Arbeitsplätze: 18
Ausgaben-Erwerb Medien: 100.000
Mitarbeiter/innen hauptamtlich/ehrenamtlich: 10,5/5

Alle Zahlen auf das Jahr 2012 bezogen

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