Lesefähigkeit: Viel Lesen = höhere Intelligenz?

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LesefähigkeitForscher aus Edinburgh und London haben eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass eine gute Lesefähigkeit mit besseren Werten bei Intelligenztests verknüpft ist. Belesene Menschen gelten als höher gebildet, gesellschaftlich höher stehend und leben gesünder – das sind Ergebnisse von Studien zum Thema Lesen in den letzten Jahren. Forscher englischer und schottischer Universitäten haben sich jetzt genauer mit der Frage befasst, inwieweit eine frühe Lesefähigkeit mit der allgemeinten Intelligenz verbunden ist. Das Ergebnis zeigt wieder einmal: Lesen lohnt sich!

Genetik oder Wissensdurst?

Je früher ein Kind lesen kann, desto intelligenter wird es im Allgemeinen eingeschätzt. Durch den regelmäßigen Input haben diese Kinder einen größeren Wortschatz, in vielen Fällen einen ausgeprägten Wissensdurst und besser entwickelte kognitive Fähigkeiten. Inwiefern das mit der Genetik zu tun hat, wollten die Wissenschaftler der University of Edinburgh und des King´s College in London herausfinden, indem sie die Lesefähigkeit und speziell durchgeführte IQ-Tests von knapp 2000 eineiigen Zwillingspaaren verglichen.

Lesen macht schlau

Die Kinder im Alter zwischen 7 und 16 Jahren wurden vor allem in Anbetracht der unterschiedlichen äußeren Umstände untersucht, so zum Beispiel die Einflussnahme verschiedener Freundeskreise oder Lehrer.
Die Forscher fanden heraus, dass der Zwilling, dessen Lesefähigkeit besser ausgebildet war als die des anderen, diesen Vorsprung auch Jahre später noch beibehielt und außerdem bei den Intelligenztests ein besseres Ergebnis erzielte.

Gute Leser sind erfolgreicher

Neben Wortschatz und Allgemeinwissen verbessert das frühe und viele Lesen zudem die kognitive Intelligenz. Die Wissenschaftler mutmaßen, dass das abstrakte Denken durch den Lesestoff geschult wird, da die Vorstellungskraft stark in Anspruch genommen wird. Das könne sich auch auf die Fähigkeit auswirken, allgemeine Probleme zu lösen. Zudem seien fleißige Leser gewohnt, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Betrachtet man unterschiedliche Langzeitstudien, wirkt sich die allgemeine Intelligenz, die durch die frühe Lesefähigkeit gefördert wird, positiv auf die Ausbildung und den späteren Berufsweg aus.

Lesefähigkeit frühzeitig fördern

Bereits im Vorschulalter kann das Leseinteresse des Kindes durch regelmäßiges Vorlesen geweckt werden. Statt Fernsehen oder Musikhören sollte abends zu einem Buch gegriffen werden; so entstehen positive Assoziationen, das Kind verbindet Lesen mit qualitativ hochwertiger Familienzeit. Die Eltern sind in dieser Entwicklungsphase die größten Vorbilder der Kinder. Wenn sie regelmäßig lesen oder vorlesen wird die Neugierde geweckt und der Wunsch nach eigenständigem Lesen entsteht.

Die komplette Studie gibt es in englischer Originalsprache unter www.kcl.ac.uk

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