Wasserexperte Martin Gayer im Interview Teil 5/10

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Wasserexperte Martin GayerLesen Sie den fünften Teil des informativen Interviews, in dem Wasserexperte Martin Gayer von Acala sich den Fragen von Michael Vogt stellt.

Michael Vogt: Vor kurzem haben wir über die Privatisierung von Wasser gesprochen und dass diese dazu führt, dass das Wasser teurer und die Qualität schlechter wird und nur der Eigentümer der Firma einen Nutzen davon hat.

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Insofern ist es sinnvoll und auch gut, dass sich hierzulande insbesondere immer mehr Kommunen dagegen wehren, unter Privatisierungsdruck zu geraten. Jetzt wird aber beim Thema Leitungswasser ein Aspekt besonders akut: das Wassersparen. Du bist ja heute schon ein Umweltsünder, wenn du dir die Zähne putzt und den Wasserhahn dabei nicht zudrehst, wenn du dich einseifst oder dir die Haare wäschst ohne dabei das Wasser abzustellen. Ist diese Manie, Wasser auf Teufel komm raus am Wasser zu sparen, für die Wasserleitungssysteme und für die Qualität der Leitung wirklich so sinnvoll?

Martin Gayer: Das ist eine interessante und auch lustige Frage. Ein Beispiel: Wenn man auf der Autobahn fährt und an einer Raststätte auf die Toilette geht, dann steht auf dem Urinal „Keine Spülung zwecks Wassersparen“. Dann hält man an der nächsten Raststätte, dort steht „Gut spülen zur Reinigung der Toilette“. Da fragt man sich, was ist jetzt richtig? Generell ist es so, dass wir auf diesem Planeten ein gewisses Kontingent an Trinkwasser zur Verfügung haben, also Süßwasser, und das befindet sich in einem ständigen Kreislauf. Das heißt, selbst wenn wir sehr viel Wasser trinken und viel Wasser einfach den Gully runterlaufen lassen, so kommt es doch immer wieder zu uns zurück. Wasser kostet natürlich auch Geld, die Wasseruhr zählt den Verbrauch und derjenige, der das Wasser hat durchlaufen lassen, muss dafür bezahlen, aber der Kreislauf ist völlig autonom, und das Wasser kommt immer wieder zurück. Es gilt darum vor allem darauf zu achten, dass die Wasserqualität nicht einfach kaputt gemacht und dann wieder zur politischen Frage wird. Regen übrigens fällt regional unterschiedlich stark. Die regenreichen Zonen freuen sich über den intakten Wasserkreislauf, auch weil sie am Wasser verdienen. Die regenarmen Regionen aber müssen tatsächlich sparen. Für sie ist es sinnvoll, mit dem Wasser sparsam umzugehen.

Michael Vogt: Wobei man sich bei diesem Thema an den Kopf fasst und sich fragt, warum eigentlich all die Fachleute, die aufgrund ihres Wissens und Könnens durchaus in der Lage wären, ich sag es mal so, den regenarmen Regionen „Regen zur Verfügung zu stellen“, nicht entsprechend gefördert und unterstützt werden.

Martin Gayer: Das kann ich dir beantworten. Dahinter steckt schon wieder eine Lobby. Wilhelm Reich hat damals gejubelt, als er zum ersten Mal Silberoxid, das ist, glaube ich, schon 60 Jahre her, in eine Wolke verbracht und die Wolke daraufhin abgeregnet hat. Damals gewann der Mensch zum ersten Mal Macht über den Regen. Inzwischen gibt es unangenehmere Stoffe, die man in die Wolken sprüht, darunter oft auch das für den menschlichen Körper hochgiftige Aluminiumoxid. Es gibt nun einmal die Leute, die einfach darauf aus sind, die Wolken zu kontrollieren, um es dort regnen zu lassen, wo sie es wollen, was natürlich auch wieder so ein Geldspiel ist. Das gesundheitliche Problem wird dabei völlig ausgeblendet. So steht neuerdings in Stuttgart, am Flughafen Echterdingen, ganz offiziell ein Flugzeug, das von den Versicherungen finanziert wird, die sich im Großraum Stuttgart angesiedelt haben. Bewegt sich eine Gewitterfront direkt auf die Ballungsgebiete zu, wo Millionen von teuren Autos stehen, dann fliegt ein Pilot das Flugzeug direkt in das Gewitter hinein und bringt es zum Abhageln. Er versprüht dabei höchstwahrscheinlich das giftige Aluminiumoxid, und die Wolken hageln ab, noch bevor sie den besagten Ballungsraum erreichen.

Michael Vogt: Und bevor es die teuren S-Klassen erwischt.

Martin Gayer: Ja, die sind nämlich alle Teil- oder Vollkasko versichert. Da wäre mit Millionenschäden zu rechnen. Für die Versicherungen ist es allemal günstiger, so ein Hagelflugzeug zu finanzieren, das den meisten Hagel vor den Stadtgebieten entladen lässt. Deshalb gibt es in diesen Großstädten auch immer weniger Hagel…
Michael Vogt: …mit all den daraus folgenden Risiken für den Menschen und seine Umwelt. Meiner Meinung nach macht es mehr Sinn, auf jene Experten zu setzen, die schon heute in der Lage sind, tatsächlich Regen zu machen, es nicht nur abregnen zu lassen, statt das Feld Lobby und Großkapital zu überlassen. Also sollten wir entschlossen die echten Regenmacher auf den Plan rufen und sie nach Kräften fördern und unterstützen, damit nicht nur wir und unsere Umwelt von ihrem Knowhow profitieren, sondern letztendlich auch die regenarmen Länder am Leben spendenden Kreislauf des Wassers teilhaben können.

Martin Gayer: Das würde Sinn machen, absolut.

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