Author: Bernd Eckhardt

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Anglizismen: Wen sie nerven und warum

Anglizismen - VRD/fotoliaVielfach ist die Rede vom Niedergang der deutschen Sprache, gar von ihrem „Verfall“, stets begleitet von der Klage über die Verballhornung der deutschen Sprache durch Anglizismen. Deren rasante Zunahme in den letzten Jahrzehnten ist unstrittig, ihre geschätzte Zahl ¬ je nach Definition und Zählweise – umstritten.
Die Anglizismus-Kritik sucht zunächst nach sprachlichen Fundierungen und macht sich die generellen Vorbehalte gegen die Übernahme von Fremdworten zu eigen: Fremdwörter seien schädlich, weil sie a) aus anderen Sprachen ins Deutsche kommen und deshalb fremd sind und bleiben, b) die Sprache unverständlich machen und c) die Struktur der Sprache zerstören oder zumindest gravierend verändern. → mehr lesen

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Sprachwandel als Normalfall

Foto: Christian Schwier/fotoliaAls die Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung im Herbst 2013 den „Ersten Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ veröffentlichte, waren nicht wenige überrascht. Wohin die Forscher auch sahen, für Fatalismus gab es keinen Anlass. Keine Verarmung des Wortschatzes, kein Verfall der Grammatik, im Gegenteil: der Wortschatz des Deutschen wächst seit hundert Jahren in allen untersuchten Textsorten, die Grammatik zeigt sich robust gegenüber den Anglizismen, leichte Einbußen (Konjunktiv- und Kasusverwendung) werden einer Tendenz in allen großen Kultursprachen zugeschrieben. → mehr lesen

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Deutsch als Fremdsprache weltweit

Deutsch - pixabayMit den Ergebnissen einer aktuellen Studie stellte der DAAD im April fest, dass das Interesse an der deutschen Sprache außerhalb Europas deutlich gewachsen ist, so in Brasilien, China und Indien. Wachsenden Interessentenzahlen in den südlichen Ländern Europas (Griechenland, Spanien) steht rückläufiges Interesse in Skandinavien und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion gegenüber. Insgesamt lernen mehr als 15 Millionen Menschen Deutsch, davon in Europa ca. 9 Millionen, in den Nachbarländern Polen und Frankreich zwei bzw. eine Million. Annähernd 90 Prozent der Lernenden sind Schüler. → mehr lesen

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Globish – die neue Weltsprache?

GlobishEine Weltsprache wird mehrheitlich von Sprechern gesprochen, die diese nicht als Muttersprache gelernt haben. Das Englische genügt diesem Kriterium, mit einer geschätzten Zahl zwischen zwei und drei Milliarden Menschen, die wenigstens ein wenig Englisch sprechen können.
Weltweit finden etwa 80 Prozent der englischsprachigen Kommunikation ohne Muttersprachler statt. Der britische Anglist David Crystal vermerkte dazu bitter: „Die Weltsprache ist nicht Englisch, sie ist schlechtes Englisch.“ Der Siegeszug des Englischen hat die Konsequenz des Verlusts der muttersprachlichen Standardisierung. Dieses Problem stellt sich zuvörderst in den jeweiligen Zentren der Varietäten (Großbritannien, USA, Australien, Indien, Südafrika, Kanada), aber verstärkt auch den Nicht-Muttersprachlern: Welches Englisch sollen sie lernen? → mehr lesen

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„Nicht ohne meine Burka“

Vollverschleierung in Bildungseinrichtungen?

BurkaUm es vorweg zu nehmen, die Antwort lautet: nein! Aber nicht deshalb, weil bereits ein deutsches Gericht – der bayerische Verwaltungsgerichtshof – den Ausschluss einer Burka-Trägerin aus einer Berufsoberschule juristisch abgesegnet hat. Nicht alles was Recht ist, wird bekanntlich auch als richtig empfunden; in diesem Delta zwischen Recht und Rechtsempfinden ist so mancher Wutbürger zu sich selbst gekommen. Das o. g. Gericht bestätigte die Schule, die auf dem „Grundsatz offener  Kommunikation der Unterrichtsgestaltung“ bestanden hatte. Die Gießener Universität befand einen Monat später, dass die Ablegung des Schleiers in der Lehrveranstaltung „für die notwendige Kommunikation unentbehrlich“ sei. Worum geht es im Kern? → mehr lesen

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Das Wandern ist des Lerners Lust – Sprachen lernen „out of classroom“

WandernViele Sprachenlehrer sind spätestens seit der „kommunikativen Wende“ mit Herzblut und Kreativität darum bemüht, den Aufenthalt im Klassenraum zu einem „Event“ zu machen. Zwei in Irland ansässige Englischlehrer haben den vollständigen Ausbruch aus den vier Wänden gewagt und bieten auf unterschiedliche Weise eine lohnende Alternative.
Sean Mulligan bietet im Nordwesten und Nordosten Irlands in herrlicher Landschaft „Walking and Talking“ an. Während der meist einwöchigen Wanderungen in Gruppen erfährt man viel über Kultur, Geschichte, Geographie der bewanderten Umgebung und der Politik des Landes, selbstverständlich in englischer Sprache (Mulligan: „I keep the ball rolling in English“). → mehr lesen

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Welche Mehrsprachigkeit wollen wir?

Der „Europäische Tag der Sprachen“ als Denkanstoß

Es könnte uns mit den Sprachen des europäischen Hauses so ergehen, wie mit den heimischen Dialekten: Zuerst sinken sie zur Bedeutungslosigkeit herab und dann verschwinden sie leise durch die Hintertür, wenn sie nicht, zu „Regionalsprachen“ mutiert, eine neue Daseinsberechtigung erlangen.

Der Siegeszug des Englischen ist unaufhaltsam, auch wenn er nicht in der Sprache selbst begründet liegt, sondern sich der Vorherrschaft zweier Weltmächte verdankt: der Supermacht Amerika im 20. Jahrhundert und davor des britischen Empire. Was die Europäer kulturell reich macht, ihre Sprachenvielfalt, schränkt ihre europäische und globale Kommunikation zugleich ein. Insofern wird dieser Reichtum auch nicht von allen als solcher wahrgenommen, sondern vielfach als (babylonisches?) → mehr lesen

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