Wir alle haben sie, benutzen sie täglich und wissen sie doch viel zu wenig zu schätzen: Unsere Stimme ist unser Kommunikationsmedium Nummer eins. Um mehr Aufmerksamkeit auf die Stimme zu lenken, ist ihr mit dem 16. April ein besonderes Datum gewidmet: der internationale Tag der Stimme.
„Stimmen sind hörbare Stimmungen“, das wusste bereits der deutsche Philosoph und Pädagoge Andreas Tenzer. Recht hatte er, denn in Zeiten von E-Mails, SMS und WhatsApp gibt es immer noch kein Medium, dass in der Lage ist, Stimmungen und Aussagen so zum Ausdruck zu bringen wie die menschliche Stimme. Haben wir mit jemandem häufig Kontakt, hören wir ihm sofort an, wenn etwas nicht stimmt oder auch, wenn er besonders gute Laune hat. Auch beim ersten Eindruck spielt sie eine entscheidende Rolle – bei einigen Menschen denken wir „Was für eine schöne Stimme!“, andere Stimmen wiederum erscheinen uns sogar richtig unangenehm.
Einzigartig und unersetzbar
Wie unser Fingerabdruck, so ist auch unsere Stimme einzigartig. Es gibt Künstler, die in der Lage sind, ihre Stimme zu verstellen und einen Prominenten nachzuahmen, doch im natürlichen Zustand kann uns unsere Stimme eindeutig zugeordnet werden. Neben der aktuellen Stimmung sind Atmung und Körperhaltung entscheidende Faktoren, die bei unserer Stimme eine Rolle spielen. Und das kann man trainieren, denn wer mit einer festen und ruhigen Stimme spricht, wirkt seriös und vertrauenserweckend.
Wichtig im Beruf
Nicht nur Sänger und Schauspieler, sondern auch viele Arbeitnehmer, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, sind auf eine klare Stimme und eine angemessene Sprechweise angewiesen. Und das kann trainiert werden; mittlerweile werden zahlreiche Stimmbildungsseminare und Rhetorikkurse angeboten, in denen Atemtechniken und der richtige Stimmdruck geübt und gelehrt werden. Eine interessante Internetseite zum Thema Stimme finden Sie unter www.stimme.at.
Die Stimme, das Instrument der Sprechberufe
Die Stimme, einzigartiger Ausdruck des Menschen, ist gleichzeitig DAS Instrument für alle Sprechberufe. Bei Lehrern, Ausbildern, Mitarbeitern am Telefon, Rednern, Reportern, Moderatoren und Schauspielern ist eine kräftige, belastbare Stimme existentiell.
Sie sollte die Inhalte kompetent transportieren und ihre Zielgruppe erreichen. Da dies noch viele Jahre abgerufen werden soll, ist das Erlernen einer effizienten, aber gesunden Atem-, Sprech-und Stimmtechnik sehr zu empfehlen. Letztendlich auch um Stimmstörungen vorzubeugen. Ein kleiner Nachrichtensprechertrick, wenn man mal nicht so „bei Stimme“ ist: Gießen Sie 1/3 Apfelsaft mit 2/3 heißem Wasser auf und trinken Sie den warmen Saft. Das Pectin des Apfelsaftes gibt den Rachenschleimhäuten eine angenehme Beschichtung.
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