Der Komplex der Stadtbibliothek, eingebunden in das Büsingpalais, ist in der Nähe des Mainufers zu finden. Aus Gründen, die der Menge der auszuleihenden Medien und der räumlichen Trennung der unterschiedlichen Zielgruppenbereiche geschuldet ist, verteilt sich das Angebot auf zwei Gebäude. A propos Zielgruppen: die Stadtbibliothek, so Frau Beiser, legt sehr großen Wert auf die Vielfalt und die Ansprache unterschiedlichster Nutzerprofile. So gibt es zum Beispiel eine eigene Kinderbücherei. In der Erwachsenenbibliothek wird ein Bereich eigens für Jugendliche, der Lernhilfen für Schüler mit Gruppenarbeitsplätzen bietet, bereitgehalten. Für ältere Schüler und Studierende helfen die Mitarbeiter der Bücherei, die im Übrigen fast alle ausgebildete Bibliothekare sind, bei der Erstellung von Referaten und Facharbeiten. Von einem besonderen literarischen Leckerbissen hat uns Frau Fröhlich erzählt. Sie hält für die Jugendlichen im ersten Stock des Haupthauses im Bereich „4teens“ handverlesene, besonders bei den Mädels beliebte, Mangas bereit. Jene Art Comics, die in Japan ihren Ursprung haben und die es in unterschiedlichen Ausprägungen, z.B. romantisch oder martialisch, gibt.
Seit Anfang 2012 stellt die Stadtbibliothek Offenbach Bücherkisten für Seniorentreffs zur Verfügung. Diese beinhalten überwiegend Sachbücher zum Thema Älterwerden und werden in Zusammenarbeit mit dem Amt für Altenplanung bestückt. Insgesamt ist das Angebot der Bibliothek komplett für das Thema Lebenslanges Lernen ausgelegt. Als weiteres Angebot bietet die Offenbacher Bücherei zwölf E-Book-Stadtbibliothek Offenbach Reader zum ausleihen an. 15 Computer-Arbeitsplätze können in den Räumen genutzt werden.
Nicht ohne Stolz berichteten Frau Beiser und Frau Fröhlich von zahlreichen Veranstaltungen, die über das Jahr verteilt, in den Räumen der Stadtbibliothek und mit Kooperationspartnern, wie z.B. der VHS-Offenbach, stattfinden. Für ihre Aktion „Vorlesen in Rate-Mal-Sprachen für Kinder ab 3 Jahren“ in Zusammenarbeit mit der VHS-Offenbach hat die Bücherei 2012 den Leseförderpreis des Landes Hessen bekommen. Zu den weiteren Veranstaltungen gehören eine Kooperationsveranstaltung mit dem Jugendtreff in der Sandgasse, Literarische- und Musikveranstaltungen sowie Abiturvorbereitungsabende, an denen die Stadtbibliothek auch über die gewohnten Öffnungszeiten hinaus besucht werden kann.
Das beeindruckende Angebot an Lesestoff und anderen Medien wird durch einen Bücherbus (die Stadt Offenbach unterhält keine Stadtteilbüchereien) und Medienkisten für Lehrer und Bücherkisten mit kompletten Klassensätzen ergänzt. Außer den üblichen Medien kann man in einem abgetrennten Bereich der Bibliothek, in der Musikbücherei, CDs aller Sparten, Hörbücher und sogar Noten für das häusliche Musizieren ausleihen. Wer dann vor lauter Bildung Augen- und Ohrenmüde geworden ist, kann sich bei einer Tasse Kaffee, Tee oder ähnlichem in dem reichhaltig mit aktueller Tagespresse bestückten Lese-Café erholen. Man kann sich aber auch in die, mit Sessel ausgestatteten, Nischen in der Erwachsenenbücherei oder im architektonisch ansprechenden Lese-Turm zurückziehen.
Dem interessierten Besucher stehen in insgesamt 44 Öffnungsstunden pro Woche 24 hauptamtliche Bibliotheksmitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.
Man kann der Stadt Offenbach zu so einer Institution nur gratulieren. In einer Stadt, in der ein Drittel der Einwohner einen Migrationshintergrund haben, wird mit dem Angebot an Sprachkursen zum Ausleihen und interkultureller Bibliotheksarbeit großes geleistet.
Foto: Stadtbibliothek Offenbach
Zahlen und Fakten
Leiterin | Sylvia Beiser, M.A. |
Einwohnerzahl des Standortes | 124.261 |
Entleiher | 9.644 |
Besucher | 286.439 |
Bestand insgesamt | 123.922 |
Entleihungen insgesamt | 471.898 |
Computerarbeitsplätze | 6/15 |
Online-Angebot | ja |
Ausgaben für den Erwerb von Medien | 145.766 € |
Mitarbeiter/innen (hauptamtlich) | 24 |